Reisetagebücher

Bernd Runde

Eine Fluss-Kreuzfahrt auf der Donau mit Besuch der Städte Wien, Bratislava, Budapest, Belgrad, Bukarest und Novi Sad (2013)

Donaukreuzfahrt „In 15 Tagen von Passau ins Donaudelta und zurück” mit der MS Classica. 15 Tage erholsames Reisen durch sieben Länder, sechs Städte und eine sehenswerte Landschaft. Das Ganze bei spätsommerlichem Wetter in netter Gesellschaft und mit einer engagierten Schiffsbesatzung – eine gelungene 'Gold'-Hochzeitsreise.

Termine und Strecke (4.332 km):

Stationen der Hinfahrt Stationen der Hinfahrt (aus Vasco da Gama) © 2013-2016 Bernd Runde

Freitag 22.08.2013. 07:36 Uhr Abfahrt RE 4650 ab Hann. Münden, umsteigen Kassel und Würzburg, an Passau 12:33 Uhr, 16:00 Uhr Einschiffen, Tischreservierung für Speisesaal (#23), 17:00 Uhr Abfahrt, km 2203: Schleuse Jochenstein

23.08.2013. 07:00 Uhr Frühstück, 09:15 Uhr Sicherheitsübung (in Schleuse), 12:00 Uhr Mittagessen, 13:00 Uhr Ankunft Wien-Nussdorf, 13:45 - 17:15 Uhr Stadtrundfahrt und Spaziergang Wien, 17:30 Uhr Abfahrt Wien, km 1921: Schleuse Freudenau (10m), 18:30 Uhr Empfang, 19:00 Uhr Gala-Abendessen,

24.08.2013. nach Bratislava, Kanal mit Schleuse Gabcikovo (20m), 08:30 Uhr Ankunft Budapest (Anleger Rakoczi-Brücke), 08:45 - 12:00 Uhr Stadtrundfahrt Budapest (Fischerbastei, Gellertberg), 00:00 Uhr Abfahrt Budapest

25.08.2013. Ankunft 06:00 Uhr Ordas, 09:00 Uhr 2 Std. Spaziergang in Ordas, 12:45 Uhr Abfahrt Ordas, 18:00 Uhr Abfahrt Mohacs (km 1447)

26.08.2013. Ankunft 07:00 Uhr Belgrad, 08:30 - 12:00 Uhr Stadtrundfahrt Belgrad, 20:00 - 22:00 Uhr Abendausflug Belgrad (Folklore), 23:00 Uhr Abfahrt Belgrad

27.08.2013. OEZ +1 Stunde, Katarakt-Strecke, ~08:00 Uhr 3. Schlucht (km 974-965), Eisernes Tor (km 948-943), 10:00 Uhr Schleuse Djerdap 1 (36m), 10:30 Uhr Bayerischer Frühschoppen

28.08.2013 Ankunft 08:00 Uhr Rousse, 09:00 - 10:00 Uhr Spaziergang Promenade, 12:30 Uhr Abfahrt Rousse, 18:30 Uhr Piraten-Abend

29.08.2013 bei km 80 in Sulina-Arm, Tulcea, Ankunft 08:00 Uhr Mila 35, 08:00 - 12:00 Uhr Boots-Ausflug Donaudelta, 12:15 Uhr Abfahrt Mila35, 18:00 Uhr Gala-Abendessen

Stationen der Rückfahrt Stationen der Rückfahrt (aus Vasco da Gama) © 2013-2016 Bernd Runde

30.08.2013 Ankunft 08:00 Uhr Oltenita, 08:00 - 13:00 Uhr Stadtrundfahrt Bukarest, Abfahrt 14:00 Uhr Giurgiu

31.08.2013 MEZ -1 Stunde, 11:00 Uhr Ballermann-Party, 11:30 Uhr Djerdab 2, Eisernes Tor

01.09.2013 Ankunft 11:00 Uhr Novi Sad (km 1255), 13:00 - 16:00 Uhr Besuch Kloster Krušedol in der Bergregion der Fruška Gora und Stadtrundgang Novi Sad

02.09.2013 Ankunft 05:00 Uhr Mohacs, Ankunft 13:45 Uhr Ordas, Abfahrt 14:15 Uhr Ordas, 21:00 - 23:00 Uhr nächtliche Passage von Budapest

03.09.2013 Ankunft 14:30 Uhr Bratislava, 15:00 - 18:00 Uhr Stadtrundgang und Fahrt zur Burg, Abfahrt 18:30 Uhr Bratislava, km 1921 Schleuse Freudenau (10m), 19:00 Uhr Abschieds-Gala, km 1956 Schleuse Greifenstein (14m), km 1980 Schleuse Altenwörth (16m).

04.09.2013 Ankunft 08:15 Uhr Weißenkirchen/Wachau, 09:00 Uhr Ausflug Benediktinerstift Melk, Abfahrt 12:45 Uhr, km 2060 Schleuse Ybbs-Persenbeug

05.09.2013 bis 07:30 Uhr Koffer vor die Kabinentür, Ankunft 08:00 Uhr Passau, 08:15 Uhr Abfahrt Bus zum Bahnhof, 11:24 Uhr Abfahrt ICE 28-ICE 788-RE4661, Ankunft 16:20 Uhr Hann. Münden

donauabwärts km

donauaufwärts km

Reisebericht

Kurzentschlossen haben wir am 15.August 2013 die letzte freie Kabine für eine Donaukreuzfahrt gebucht. Eine Reise ohne Stress soll es werden - Gepäck abholen lassen und Bahn-Anreise. Am gleichen Tag werden Online Bahnverbindungen recherchiert und entsprechende Platzkarten gebucht. Am 20.August stehen zwei gepackte Koffer bereit, die per Kofferdienst zum Schiff nach Passau gebracht werden sollen. Unsere Ungewissheit, ob unser Gepäck den Weg nach Passau gefunden hat, legt sich aber doch erst, als wir an Bord sind und wir alle Koffer in unserer Kabine vorfinden. Jetzt kann die Reise beginnen. Entspannt genießen wir an einem herrlichen sonnigen Tag auf dem Deck die Kulisse von Passau, ehe es heißt ‘Leinen los’. Um 17:00 Uhr legt die MS Classica in Passau ab. Bei strahlendem Sonnenschein setzen wir uns in Richtung Osten in Bewegung. Die große Donaufahrt kann beginnen.

Passau Passau © 2013-2016 Bernd Runde

Freitag 22.08.2013, 16:00 Uhr glücklich sind wir an Bord. Das Gepäck steht in der Kabine. Um 17:00 Uhr heißt es ‘Leinen los’, die MS Classica legt in Passau ab. Bei strahlendem Sonnenschein setzen wir uns in Richtung Osten in Bewegung. Wir genießen einen herrlichen Nachmittag auf dem Sonnendeck.

Vor uns liegen 4.400 Kilometer auf dem zweitlängsten Fluss Europas. Ausflüge sind teilweise vorgebucht, zum Beispiel in Wien - Budapest - Belgrad. Auf der Rückfahrt dann noch Bukarest - Novi Sad - Bratislava und Melk.

Österreich

Kurz nachdem wir Obernzell passiert haben, überqueren wir die Grenze zu Österreich. Abendessen, Gepäck einsortieren - vom nächtlichen Betrieb bekommen wir wenig mit. Nur die nächtliche Passage von diversen Schleusen – es sollen auf diesem Flussabschnitt 6 Stück sein - verursacht unbekannte Geräusche. Am nächsten Morgen sind wir allerdings früh wieder auf den Beinen - fahren wir doch durch die herrliche Landschaft der Wachau. Vorbei an Krems, Weißenkirchen und dem in der Morgensonne herüber grüßenden Prachtbau von Stift Göttweig erreichen wir die Schleuse Altenwöhr.

Zwei Stunden später, wir passieren gerade die Schleuse Nummer acht -Greifenstein-, stimmen wir uns nach der bei Kreuzfahrten obligatorischen Rettungsübung auf unsere erste Besichtigungstour ein. Vor uns liegt Wien. Nachmittags legen wir dann in Wien-Nussdorf an.

Stephansdom/Wien Stephansdom/Wien © 2013-2016 Bernd Runde

Eine Stunde Busfahrt durch die Prachtstraßen der Innenstadt, ehe der Bus uns vor dem Stephansdom, dem über 850 Jahre alten Wahrzeichen der Stadt, für einen halbstündigen Spaziergang ausspuckt. Rund um den 136 Meter hohen Stephansdom in seiner gotischen Pracht wälzen sich Menschenmassen durch die Innenstadt. Man fragt sich unwillkürlich, ob da auch ein paar Wiener dabei sind. Wir wandern durch den ‘Graben’, vorbei an der dekorativen barocken Pestsäule, durch den Kohlmarkt und passieren den Michaelerplatz mit der eindrucksvollen Hofburg. Über Josefsplatz und Hofreitschule kehren wir dann durch die Kärntnerstraße wieder an unseren Ausgangspunkt zurück.

Kurz vor 18:00 Uhr setzt sich unser Dampfer wieder in Bewegung. Es geht flussabwärts vorbei an der sogenannten Donaustadt und die auf einer Insel gelegenen Hochhäuser der UNO-City. Als letztes grüßt noch die Franz-von-Assisi-Kirche herüber, dann liegt Wien hinter uns.

Mitten in der Nacht, wir wollen gerade die Vorhänge unseres Fensters schließen, grüßt hoch auf einem Berg am Flussufer eine beleuchtete Burg herüber - die Festung von Bratislava.

Ungarn

Schon früh am Morgen des nächsten Tages tauchen die ersten Gebäude der nächsten Metropole vor uns auf - wir erreichen Budapest, die ‘Königin der Donau’. Vom Promenadendeck aus genießen wir eine Stadtrundfahrt der besonderen Art. Im Licht der morgendlichen Sonne ziehen langsam alle Sehenswürdigkeiten Budapest’s an uns vorüber - Margareten-Insel - Parlament - Fischerbastei - Mathiaskirche - Schloss und Kettenbrücke. Um 9:08 Uhr legen wir, allerdings weit außerhalb des Stadtkerns, an.

Ein Bus steht schon bereit. Eine Stunde später sind wir auf dem Burgberg. Der Bus spuckt uns auf einem der riesigen Busparkplätze aus. Wir wandern hoch zum Burgviertel. Ein besonderes Schmuckstück ist die neu-gotische Matthiaskirche mit ihren farbenfrohen Dachziegeln und den wundervollen Verzierungen und Türmchen. Besonders beeindruckend ist allerdings immer wieder der Blick von der Fischerbastei hinunter auf die Donau und das gewaltige Gebäude des Parlaments. Unser ein-stündiger Rundgang führt uns dann noch durch einige Straßen des Burgbergs.

Reiterstandbild auf Fischerbastei/Budapest Reiterstandbild auf Fischerbastei/Budapest © 2013-2016 Bernd Runde

Nach einer kurzen Busfahrt durch die Innenstadt, leider ohne weitere Stopps, genießen wir abschließend noch einmal das Gesamtpanorama der Stadt von der Festung auf dem Gellertberg aus.

Wieder sind wir vor 07:00 Uhr an Deck und genießen Ruhe und Frieden der vorbeiziehenden Fluss-Landschaft. Am heutigen zusätzlichen Tagesausflug nehmen wir nicht teil. Wir nutzen den Vormittag zu einem ausgedehnten Bummel durch ein ungarisches Dorf am Rande der Pussta, die 540-Seelen-Gemeinde Ordas. Deren Mittelpunkt markiert eine 230 Jahre alte reformierte Kirche. Die beschauliche Ruhe, es gibt noch einen Lebensmittelladen und eine Kneipe – wird nur vom fernen Gebell einiger Hunde unterbrochen. Den besonderen Reiz des Ortes macht das nahe Donauufer aus.

Serbien

Spät abends passieren wir die ungarisch-serbische Grenze. Wenig später zieht bei Apatin die angestrahlte serbisch-orthodoxe Kirche vorüber.

Ein weiterer schöner Tag kündigt sich an, als wir am nächsten Morgen Belgrad, die serbische Metropole an der Einmündung des Flusses Save in die Donau ansteuern. Durch den Frühnebel schimmert verheißungsvoll der glutrote Sonnenball.

Bei einer Stadtrundfahrt besichtigen wir zunächst die Kathedrale des Heiligen Save, den größten orthodoxen Kirchenbau der Welt, dessen Restaurierung wohl noch Jahre andauern und viele Millionen Euro verschlingen wird.

Bei einem Bummel durch die Fußgängerzonen der Innenstadt tauchen wir ein in das quirlige Treiben einer Großstadt, ehe es hinauf geht zur Festung Kalemegdan mit ihren mittelalterlichen Toren, schönen Parks und einem Militär-Museum. Von hier oben hat man einen wunderschönen Rundblick auf die Stadt, die Donau und die Save-Mündung.

Als der Abend hereinbricht, starten wir zu einem Folkloreabend. Von einer Laienspieltruppe der Universität werden Tänze aus allen Regionen des Landes dargeboten.

Voller Eindrücke über die hervorragende Präsentation sind wir kaum an Bord zurück, als unser Gefährt auch schon ablegt. Wir genießen das beeindruckende Schauspiel der nächtlichen Passage des Burgbergs mit der Festung.

Rumänien

Um halbsechs sind wir an Deck. Die Einfahrt in die Kataraktstrecke, den Durchbruch der Donau durch die Karparten, ist angekündigt. Es ist noch pechschwarze Nacht. Aber schon eine viertel Stunde später lichtet sich der Nebel etwas und die Sicht auf den Fluss und die Felswände der Karparten, durch die sich die Donau in Jahrmillionen ihren Weg gebahnt hat, wird frei.

Zwischen Kilometer 965 und 1040 zwängt sich der Fluss durch drei Schluchten. An den engsten Stellen rücken die Felswände bis auf 150 Meter aneinander. Bei Kilometer 949 schließt sich den Schluchten das sogenannte ‘Eiserne Tor’ an. Schon wieder eine Schleuse. Diese früher gefährlichste und nur bei Hochwasser passierbare Donau-Abschnitt der Katarakt-Strecke wurde durch den Bau des Kraftwerkes und der gewaltigen Schleusen-Anlage ‘Djerdab 1’ entschärft und für die Schifffahrt zugänglich und passierbar gemacht.

Die Zeit des mehrstündigen Schleusenganges verschönert die Schiffsbesatzung uns mit einer zünftigen bayrischen Brotzeit.

Stellenweise hat sich die Donau tief in die Lösslandschaft gegraben. Bedenklich nahe kommen einige Häuser dem Steilufer. Das nächste Hochwasser wir die Böschung bestimmt noch ein Stück weiter abtragen.

Inzwischen haben wir das siebente Land unserer Reise erreicht. Am rechten Ufer liegt Bulgarien. Vor uns taucht eine der wenigen Brücken über die Donau auf. Bei Calafate überspannt eine neue Autobahnbrücke den Fluss, sie verbindet die Städte Vidin auf bulgarischer und Calafate auf rumänischer Seite.

Auf den Fundamenten einer alten Römersiedlung erhebt sich die Festung Baba Vida, die den Mittelpunkt der Stadt Vidin markiert.

Die Donau strömt immer träger ihrem Ziel entgegen. Ein zum Piratenabend erklärtes Abendessen bringt noch einmal Stimmung in die Bude. Die Mannschaft versteht es ausgezeichnet, Abwechslung in die Tagesabläufe zu bringen.

Dann haben wir unser Ziel erreicht. Kurz hinter der Stadt Tulcea ist der Punkt ‘Mila 35’ unsere Anlegestelle. Bei einem zweistündigen Ausflug geht es von hier mit einem kleineren Schiff hinein ins fast 7000 Quadrat-Kilometer große Donau-Delta. Leider bekommen wir von der angeblich so üppigen Fauna nicht all zu viel zu Gesicht.

Aus einer Flusskreuzfahrt ist es schwierig eine Rundfahrt zu machen. Wir müssen also den gleichen Weg zurück. Es liegen aber noch andere Städte auf der Strecke, die wir auf der Hinfahrt nicht besucht haben – BukarestNovi SadBratislava und zum Abschluss Melk.

Also zunächst geht’s von der kleinen Hafenstadt Oltenita mit dem Bus nach Bukarest. Eigentlich wollte Ceaușescu die Donau bis Bukarest umleiten – dazu ist er nicht mehr gekommen. Wir müssen also eine Stunde mit dem Bus fahren, ehe wir die rumänische Hauptstadt erreichen. Das imposante Parlamentsgebäude, das zweitgrößte Gebäde der Welt, viele monumentale Brunnen und Denkmäler und breite Avenuen täuschen über die Armut des Landes hinweg. Beeindruckend ist allerdings der Prunk in den orthodoxen Kirchen, wie im Patriarchen-Viertel.

Orthodoxe Kirchen-Dekoration (Mosaik)/Bukarest Orthodoxe Kirchen-Dekoration (Mosaik)/Bukarest © 2013-2016 Bernd Runde

Auf den einsetzenden Regen sind wir nicht vorbereitet. Der Spaziergang durch die historische Altstadt gestaltet sich dadurch zu einem Etappenlauf von einer Überdachung zur nächsten. Unser Schiff, das inzwischen weiter gefahren ist, erreichen wir wieder in Giurgiu.

Noch einmal sammeln wir Eindrücke des gewaltigen europäischen Stroms: Städte, Dörfer, flaches Land und Schleusen – 32mal werden wir auf der gesamten Tour in Schleusen abgesenkt beziehungsweise angehoben. Auch die Mannschaft zelebriert noch einmal eine Schau, um den Getränke-Konsum anzukurbeln.

Serbien

Am 1. September, es ist der 11. Tag der Reise, taucht das nächste Etappenziel vor uns auf. Schon von weitem ist die Festung Petrovaradin auszumachen, als wir uns Serbiens zweitgrößter Stadt - Novi Sad, einst das ‘Athen des Nordens’ – nähern.

Ein erster Ausflug führt uns ins bergige Vorland, die Fruska Gora, der Provinz Voivodina zum Kloster Krusedol. Das 1509 gegründete Kloster befindet sich in einem beeindruckend hervorragenden Zustand. Leider sind mal wieder keine Innenaufnahmen gestattet.

Orthodoxer Bischofspalast/Novi Sad Orthodoxer Bischofspalast/Novi Sad © 2013-2016 Bernd Runde

Zurück in der Stadt sind es nur wenige Minuten Fußweg, vorbei an dem gepflegten Dunawski-Park, um in die dicht bevölkerte Fußgängerzone der Stadt zu gelangen. Imposante und gut restaurierte Gebäude aller Zeitepochen säumen die breite Einkaufsmeile – der Serbisch-orthodoxe Bischofspalast, die Kathedrale ‘Maria Namen’ und das Rathaus.

Um 17:00 Uhr heißt es dann wieder ‘Leinen los’. Noch lange grüßt die Festung, man nennt sie auch das ‘Gibraltar der Donau’, herüber, als wir unter neu errichteten Brücken hindurch, unser nächstes Ziel ansteuern.

Ungarn

Nachts erreichen wir wieder Ungarn – kurzer Aufenthalt in Mohacs zur Wiedereinreise in die EU. Dann wird es erst spät abends wieder interessant – vor uns tauchen die Lichter des nächtlichen Budapest auf. Eine halbe Stunde lang ziehen alle touristischen Attraktionen der Stadt an uns vorüber – Gellertberg, das berühmte Thermalbad – das Gellertbad, Kettenbrücke. Mit gedrosselter Geschwindigkeit gleiten wir unter der Kettenbrücke hindurch. Ins Blickfeld kommen Schloss, Mathiaskirche und die Fischerbastei. Zum Abschluss dann das Parlamentsgebäude mit seiner verspielten Fassade und den vielen Türmchen.

Slowakei

Gegen Mittag des neuen Tages taucht in der Ferne die Burg auf, die wir auf der Hinfahrt nachts zufällig gesehen hatten – die Burg von Bratislava. Bei einem fast 2-stündigen Bummel durch die reizvolle und sehr gut restaurierte Innenstadt erfahren wir einiges über die bewegte Vergangenheit der Krönungsstadt der ungarischen Könige.

Burg von Bratislava Burg von Bratislava © 2013-2016 Bernd Runde

Die gesamte Innenstadt ist als Fußgängerzone eingerichtet. Der Martinsdom aus dem 13. Jahrhundert ist die einstige Krönungskirche der Ungarn. Eine schöne Promenade führt direkt zur Reduta, dem Gebäude des Slowakischen Nationaltheaters. Durch verwinkelte Gassen geht der Weg zum Hauptplatz mit seiner beeindruckenden barocken Bausubstanz – dem Rathaus aus dem 14. Jahrhundert und den Palais mit dem Sitz der Landesregierung und des Bürgermeisters. Das Michaelertor ist das einzige erhaltene Tor der alten Stadtbefestigung.

Direkt an die Altstadt grenzt der Burgberg mit dem Wahrzeichen der Stadt, der Burg Bratislava. Von hier oben geht der Blick hinunter auf die Donau mit der Neuen Brücke mit einem scheibenförmigen Restaurant in 85 Metern Höhe und hinüber auf die andere Seite der Donau zum ältesten öffentlchen Park der Stadt, dem Auenwald und dem Stadtteil Petrzalka mit der Häufung sozialistischer Plattenbauten.

Am Tag vor dem Ende dieser schönen Tour auf Europas zweitlängstem Fluss erreichen wir das Benediktinerstift Melk. Noch einmal Kultur pur, ehe wir bei einer Weinprobe im Weinkeller des Kloster-Restaurants eine angenehme, unterhaltsame und abwechslungsreiche Reise ausklingen lassen.